Zur Saison 2004/2005 riefen das Gewandhausorchester und die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (HMT Leipzig) ihre gemeinsame Orchesterakademie, die Mendelssohn-Orchesterakademie, ins Leben.
Damit wurde die von Felix Mendelssohn Bartholdy begründete, tradierte Verbindung zwischen der ältesten Musikhochschule Deutschlands und dem ältesten bürgerlichen Orchester Deutschlands wiederbelebt. Eine Symbiose zwischen Konzert- und Lehrinstitution innerhalb Leipzigs, deren Wurzeln bis zur Gründung des Konservatoriums, der späteren Musikhochschule und der heutigen HMT Leipzig, zurückreichen: Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy war Initiator und der erste Studiendirektor des Konservatoriums; Mitglieder der Gewandhausdirektion gehörten zugleich dem Direktorium des Konservatoriums an und nicht zuletzt unterrichteten und unterrichten bis heute führende Musiker des Gewandhausorchesters an der Hochschule.
Getragen wird diese Kooperation durch das gemeinsame Ziel, den hochbegabten musikalischen Nachwuchs für Spitzenorchester auszubilden, verbunden mit dem Wunsch der Weitergabe und Pflege des eigenen Klangideals sowie der traditionellen Spielkultur des Gewandhausorchesters.
Die auf zwei Jahre angelegte Mendelssohn-Orchesterakademie bietet den Akademisten neben der Mitwirkung an Konzerten in Gewandhaus, Oper, Thomaskirche und auf Tourneen, Einzel- und Kammermusikunterricht durch Gewandhausmusiker. Zusätzlich zu der umfassenden Ausbildung als Orchestermusiker gestalten die Akademisten regelmäßige Kammermusikkonzerte im Gewandhaus und im Mendelssohn-Haus, um auf diese Weise auch wichtige kammermusikalische Erfahrungen zu machen.
Viele Absolventen der Mendelssohn-Orchesterakademie haben sich eine Position im Gewandhausorchester erarbeitet. Andere ehemalige Mitglieder konnten sich Tutti- und Solostellen im In- und Ausland erspielen.